Eisberg an der Kette: POLEWATER und Fraunhofer-Institut bereiten Forschungsprojekt vor

Die Frage, was eigentlich geschieht, wenn ein Eisberg sein Ziel erreicht, wirft interessante Überlegungen auf. In Forschungskreisen kursierte die Idee, einen gezogenen Eisberg vor der Küste auf Grund laufen zu lassen, um ihn dort zu sichern. Jedoch sehen wir dieses Vorgehen als äußerst gefährlich an. Die potenziellen Folgen, wenn ein Objekt, mit Millionen Tonnen Gewicht auf eine Küste trifft, sind schwerwiegend und weitreichend. Abgesehen von den offensichtlichen, sichtbaren Auswirkungen wären auch die unsichtbaren Konsequenzen beträchtlich. Die extremen Beschädigungen am Meeresgrund könnten langfristige ökologische Auswirkungen haben. Noch bedenklicher ist die Tatsache, dass die Erschütterung des Aufpralls wahrscheinlich kilometerweit im Inland spürbar wäre. Die dabei erzeugte kinetische Energie verursacht Wellen, die das Potenzial hätten, die angrenzenden Küstenregionen zu überfluten und enormen Schaden anzurichten.

Ankerkette

Ein ernsthaftes Projekt, dass das Ziel verfolgt, eine zuverlässige und kontinuierliche Wasserversorgung zu gewährleisten, erfordert einen stabilen und wiederholbaren Prozess. Aus diesem Grund kommt für POLEWATER nur eine Verankerung in Frage. Diese Verankerung muss weit draußen auf dem offenen Meer erfolgen, ohne eine potenzielle Gefahr für nahegelegene Küstenregionen und den Schiffsverkehr darzustellen. Durch eine systematische Verankerung können höchste Umweltschutzstandards eingehalten werden. Die Auswahl des besten Verankerungsortes erfolgt beispielsweise mittels Bathymetrie-Studien. Hierbei werden freie Flächen ohne erkennbare Lebensräume, spezifische Bodenqualitäten und eine bestimmte maximale Tiefe berücksichtigt. Diese Herangehensweise gewährleistet, dass die Umwelt so minimal wie möglich beeinträchtigt wird.

Schematisches Beispiel einer Verankerung mittels Suction Buckets

POLEWATER und das renommierte Fraunhofer-Institut arbeiten an der Vorbereitung für ein Forschungsprojekt zur Entwicklung eines effizienten Ankersystems. Aufgrund der Komplexität der Aufgabe arbeiten Experten aus den Bereichen der Materialforschung, Statik, Aerodynamik und Strömungslehre zusammen. Diese Vielfalt an Fachkenntnissen ermöglicht es uns, eine umfassende und ganzheitliche Lösung zu erarbeiten. Ein Offshore-Ankersystem in neuer Dimension – nicht nur für Eisberge, sondern auch für zukünftige Anwendungsbereiche. Das mehrstufige Verfahren wird sich über 24 Monate erstrecken. In diesen 2 Jahren werden wir intensiv an der Entwicklung und Erprobung unseres Ankersystems arbeiten, um sicherzustellen, dass es den höchsten Ansprüchen an Sicherheit, Effizienz, Wiederverwendbarkeit und Redundanz gerecht wird.

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